Sonntag, 13. Juli 2008

Veränderung, Weiterentwicklung und Neuorientierung durch QUERDENKEN Teil 1

Das hat doch immer so geklappt. Bei XY funktioniert es doch auch. Es kann nur auf diese Weise gelingen.

Haben Sie sich diese oder ähnliche Sätze auch schon öfters gesagt und sind dennoch - oder gerade deshalb - gescheitert? Ja? Keine Sorge, Sie sind nicht allein. Viele Menschen denken und handeln so.

Manchmal erreicht man damit ja auch sein Ziel, zumindest teilweise, und gibt sich mit dem Ergebnis zufrieden. War eben nicht mehr zu holen. Falscher Zeitpunkt. Beim nächsten Mal klappt es besser. Und dann versucht man es nach einiger Zeit genau mit der selben Strategie nochmals, um zum x-ten Mal das selbe Ergebnis einzufahren.

Viele gute Ideen, ausgezeichnete Erfolge und so manche Karriere werden auf diese Art und Weise erfolgreich vermieden.

Was sind die Gründe für dieses, oft nicht zielführende Verhalten?

Angst vor Neuem? Sturheit? Unwissenheit? Feigheit? Übertriebene Vorsicht? Fehlende Risikobereitschaft?

Manchmal vielleicht. Meist aber liegt der Grund darin, dass man an alten Überzeugungen und Glaubenssätzen festhält. Diese Überzeugungen und Glaubenssätze waren zu dem Zeitpunkt und in dem Kontext  in dem sie entstanden sind bestimmt sehr wertvoll und hilfreich. Da sich jedoch die Umstände, in denen wir Entscheidungen treffen müssen, ständig ändern, könnte (sollte) man darüber nachdenken, ob man die ausgetretenen Pfade nicht doch manchmal verlassen sollte.

Mein Vorschlag: STELLEN SIE IHRE STRATEGIE IN FRAGE!

Damit will ich nicht sagen, dass Ihre Strategien schlecht sind. Nein. Aber vielleicht sind sie manchmal, in gewissen Situationen, nicht nützlich. Behalten Sie Ihre Strategie in der Hinterhand (Sie werden sie vielleicht noch brauchen), erweitern Sie jedoch Ihr Repertoire um weitere.

Ich weiß schon, das ist leichter gesagt als getan. Deshalb lassen Sie mich einen Vorschlag machen.

Arbeiten Sie mit Kreativitätstechniken
Es gibt eine Unzahl an Kreativitätstechniken. Ich möchte Ihnen eine davon vorstellen, die sehr gut zum Thema Überzeugungen und Glaubenssätze passt.

  • Die Mentale Provokation. Die mentale Provokation, entwickelt von Edward de Bono, ist eine äußerst wirksame Methode, "kreative Sprünge" zu provozieren. Sie bringen sich selbst aus dem Gleichgewicht, um in einen neuen Gleichgewichtszustand zu gelangen.

    Wo liegen die Stärken der mentalen Provokation?
    • blitzartig können Sie die Dinge aus einer neuen Perspektive betrachten
    • sie verschafft Distanz zu Ihrem Problem
    • sie stimuliert ungewöhnliche Lösungen
    • sie ist universell einsetzbar

    Was benötigen Sie für die mentale Provokation?
    • allenfalls Schreibzeug und Papier und etwa 40 Minuten Zeit

    De Bono charakterisiert seine Methode folgendermaßen: "Der Zweck der Übung besteht darin, uns abrupt aus dem herkömmlichen, starren Wahrnehmungsmuster herauszureißen und in eine Position der Instabilität zu bringen, die uns den Weg zu einer neuen Idee ebnet."

    Was ist eine mentale Provokation?
    Eine mentale Provokation kommt dadurch zustande, dass Sie - wie de Bono schreibt - "kontrolliert verrückt" sind. Ausge­hend von Ihrem Problem machen Sie eine Aussage, die Sie für nicht realisierbar halten, die im Widerspruch zu Ihren Erfah­rungen steht oder die das genaue Gegenteil von dem aussagt, wovon Sie eigentlich überzeugt sind.
    Damit Ihre Mitmenschen wissen, dass Sie Ihre Aussage nicht wörtlich meinen, sondern als "mentale Provokation", schlägt de Bono vor, sie mit der Silbe "po" einzuleiten (Wenn Sie die Technik alleine anwenden, ist das natürlich nicht notwendig).

    Beispiel:
    So kennzeichnen Sie Ihre Aussagen als "mentale Provokation":
    Po, wir verkaufen das Produkt unseren Konkurrenten.
    Po, Autos sollten viereckige Räder haben.
    Po, eine Kinokarte kostet 100 Mark.

    Wie erarbeiten Sie eine mentale Provokation?
    Wenn Sie nicht selbst auf eine geeignete mentale Provokati­on kommen, können Sie planmäßig eine erzeugen. Sie gehen immer von einer Aussage aus, die Sie für selbstverständlich halten .
    • Stellen Sie die Aussage in Frage! Zum Beispiel: "Po, in Restaurants gibt es keine Speisekarten."
    • Kehren Sie die Sache um! Zum Beispiel: "Po, das Telefon klingelt die ganze Zeit und ist nur dann still, wenn jemand anruft."
    • Übertreiben Sie oder untertreiben Sie. Maßlos. Zum Bei­spiel: "Po, in jedem Haushalt gibt es hundert Telefone."
    • Stellen Sie sich vor, Ihren Wünschen wären keinerlei Gren­zen gesetzt. Zum Beispiel: "Po, Ladendiebe geben sich selbst zu erkennen."
    • Verbinden Sie zwei Vorstellungen, die eigentlich nicht zu­sammengehören. Zum Beispiel: "Po, Geldscheine werden sauer wie die Milch."

    Wie setzen Sie die mentale Provokation ein? 
    Sie müssen versu­chen, eine Verbindung zu Ihrer Fragestellung zu finden. Wie so oft bei den Kreativitätstechniken müssen Sie auch hier die Denkrichtung ändern: nicht mehr "kontrolliert verrückt" sein, sondern konzentriert die mentale Provokation untersuchen.
    • Lassen Sie sich auf die mentale Provokation ein. Ent­decken Sie Ansatzpunkte, Gemeinsamkeiten. Versuchen Sie, sich ein Bild vorzustellen. Was sehen Sie? Wie sieht ein Ladendieb aus, der sich selbst zu erkennen gibt? Trägt er besondere Kleidung?
    • Fragen Sie nach Gründen: Warum gibt es in den Restau­rants keine Speisekarten? Was ist der Vorteil? Wie geben Sie in einem solchen Restaurant Ihre Bestellung auf?
    • Sie können auch versuchen, Entsprechungen zu finden, das provokative Bild gewissermaßen zu übersetzen: Was bedeutet es, dass Geldscheine "sauer" werden? Vielleicht werden sie ungültig. Was könnte der Vorteil sein? Viel­leicht ließe sich so die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erhöhen.
    • Entscheidend ist: Bleiben Sie nicht bei der mentalen Pro­vokation stehen. Sie ist nur die Initialzündung für Ihre kreativen Ideen. Andererseits sollten Sie sich auch nicht zu rasch von der provokativen Aussage entfernen. Sonst lan­den Sie schnell wieder bei Ihren gewohnten Vorstellungen.

    In der Konsequenz heißt das: Lassen Sie sich Zeit, Ihre mentalen Provokationen in praktikable Lösungen zu übersetzen. (Kreativitätstechniken S.99ff, Haufe Verlag)

Dies ist nur eine Möglichkeit aus alten Denkmustern auszubrechen. Über weitere spreche ich in einem der nächsten Posts.

Vielleicht haben Sie schon öfter einmal daran gedacht, quer zu denken. Was hindert Sie daran, es jetzt zu versuchen? Nehmen Sie sich eines Ihrer kleineren Probleme (das sollte fürs Erste reichen), Papier und Stift und ca. 40 Minuten Zeit. Sie werden vom Ergebnis erstaunt sein.

Hier gibt es noch mehr Kreativitätstechniken zum kostenlosen Download.



Noch eine Kleinigkeit zum Schmunzeln (Kreativitätstechniken S.99, Haufe Verlag)
Witz 


Interessant, lustig, innovativ. Unbedingt anschauen.


Außerdem ein Beispiel von Kreativität

 

Bis demnächst, Ihr Siegfried Ferlin

...und wenn wir irgend etwas für Sie tun können, dann sagen Sie es uns einfach. Ihr Team FIT4

Different Thinking

Pflichtlektüre für angehende Querdenker

Erfolgreich durch Querdenken

Kreativitätstechniken

Schöpfen Sie Ihr kreatives Potential voll aus

Mit Kreativität zu mehr Erfolg

 

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

hallo liebes team,

ich habe euren beitrag gelesen und mache anscheinend schon unbewusst etwas....nämlich querdenken:-)
so habe ich mich schon manchmal für meine schrägen, laut gedachten Gedanken belächeln lassen dürfen.ich glaube, ich hänge euren beitrag zum thema "querdenken" an meine türe, denn wie man sieht, hat alles seine relevanz.
ich möchte sogar noch ein wenig weitergehen, ich glaube nämlich, dass querdenken erst der beginn ist, man könnte mit der leichtigkeit der gedanken seinen inneren horizont öffnen und dadurch so viel "gutes, komisches, schönes" sehen und wahrnehmen.....denn mal ehrlich, was nützt es, wenn das glück an die tür klopft, wenn dann sowieso nicht geöffnet werden würde, weil "das kann ja nicht sein"...

in diesem sinne
lg verena
p.s. je öfter ich eure beiträge lese, umso mehr erkenne ich, dass eure lehrform, oder wie ich das nennen darf, dem leben sehr nahe kommt....